by Monika Lederbauer ML
Artwork Description
VEZA+SCHATTEN:frau/en ML13
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"VEZA + SCHATTEN:frau/en"- Mein Blick? Dein Blick.. lüftet den Schleier! Die Rolle der Frau in der Gesellschaft thematisiert Monika Lederbauer in ihrer raumgreifenden Installation: VEZA + SCHATTEN:frau/en, die anlässlich des 50. Todestages der 1897 in Wien geborenen und 1963 in London verstorbenen Veza Canetti entstanden ist. Vor ihrer Emigration aufgrund ihres jüdischen Glaubens war Veza Canetti in Wien bereits literarisch tätig, musste jedoch - wahrscheinlich aufgrund der unsicheren Zeiten - unter vier verschiedenen Pseudonymn publizieren. Im Exil konnte sie jedoch nicht mehr an ihre Erfolge anschließen, arbeitete schließlich als Übersetzerin und war für ihren Ehemann Elias Canetti lektorisch tätig. Die 190cm hohe und 90cm breite Installation weist auf ihrer textilen Verkleidung an vorderster Front die mannshohe Silhouette Elias Canettis, mit geschriebenen Abwandlungen des Titels seines Romanzyklus Die Blendung, auf. Auf der linken Seite der Installation ist zu lesen: Vezas unter uns gestern heute morgen. Durch ausgeschnittene Löcher im Textil blickt man im Inneren auf Frauenportraits vergangener und gegenwärtiger Tage, die als experimentelle Druckgraphiken auf Papier die Rückwand bestücken. Es handelt sich dabei um sogenannte Schattenfrauen, die oft trotz eigener beachtlicher Leistung, von der Gesellschaft meist nur als Ehefrau des noch bekannteren Mannes wahrgenommen werden. Neben Portraits Veza Canettis finden sich auch welche von Marie Curie, Michelle Obama oder Hillary Clinton. Mit ihren direkt den Betrachter ansprechenden und auffordernden Aufruf … lüftet den Schleier soll diesen Frauen nicht nur ein Denkmal gesetzt werden, sondern vielmehr anregen, die Stellung innerhalb der Gesellschaft zu hinterfragen und womöglich auch Änderungen zu bewirken. Die Rolle des Betrachters ist ein wesentlicher Aspekt in Monika Lederbauers Arbeiten. Nicht blosses Abbilden oder die Wiedergabe einer Empfindung sollen rühren, sondern mit dem Einsatz der Schrift in ihrem Werk, sei es als Bildtitel oder Bildelement, soll der Betrachter zum Standpunktwechsel animiert werden oder bei ihm sogar zu einem Umdenkprozess führen. Gabriele Baumgartner, Juni 2013
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